Chaje Sarah

Torah: 1. Mose 23:1–24:18; Haftara: 1. Könige 1:1–31; Brit Chadascha: Matthäus 8:19–22, 27,3–10; Lukas 9:57–62
(Angaben nach „Die Tora nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn“ und David Stern)
[Autor: Jurek Schulz]

Chaje Sarah – Saras Lebensalter

Abraham ist mit seinem Sohn Isaak allein zurückgeblieben. Sara stirbt mit 127 Jahren. Sie ist die Erste, die im neu erworbenen Familiengrab in Hebron zur letzten Ruhe gebettet wird. Die letzte Sorge, die Abraham nach der Trauerphase umgibt, ist der Wunsch, dass sein Sohn eine Frau aus seiner Familiendynastie heiratet. Mit Isaak sollte die Verheißungslinie fortgesetzt werden, die G’tt in 1. Mose 12:1–3 gegeben hatte. Dazu bedurfte es, dass Isaak sich nicht mit den fremden Göttern des Landes einließ, ebenso nicht mit den Frauen des Landes, die ihn zu den fremden Göttern bringen könnten, wie das später bei König Salomo der Fall war (1. Kön 11:1ff).

Der Diener Abrahams, Elieser, vertraute auch dem G’tt Abrahams und fungierte als Vorbereiter der Ehe von Isaak. Durch die Führung G’ttes, die Elieser erlebte, wurde Rebekka, die zur zweiten Stammmutter Israels wurde, mit Isaak zusammengeführt (1. Mo 24). Sie war bereit, wie schon Abraham, das Land der Väter zu verlassen (1. Mo 24:58). Sie bringt daher die gleichen Eigenschaften mit, wie sie bei Abraham notwendig waren, um unter der Segensverheißung Gottes zu stehen (1. Mo 12:3–4).

Die Hochzeit von Isaak und Rebekka in 1. Mose 24:67 zeigt, dass die Liebe sich erst später einstellte. Sie waren um der Sache G’ttes willen eins geworden, und G’tt segnete sie mit Liebe füreinander. Die Ehe war nicht primär das Ziel, sondern der Anfang eines langen Unternehmens, unter der Segenslinie G’ttes stehen zu wollen.

Heute haben wir den tiefsten Sinn unserer Existenz darin zu begreifen, dass wir in immer tieferem Maß von G’tt ergriffen werden und von ihm ergriffen sind. Paulus drückt es in Epheser 2:1–10 deutlich aus. Das neue Leben in G’tt entfaltet sich in der Liebe zu ihm und in guten Werken auf dieser Erde.